Wir führen in unserer Praxis fast ausschließlich Inhalationsnarkosen durch. Dabei dürfen die Patienten das Narkosegas (Sauerstoff und Isofluran) spontan atmen.
Immer wieder hat man jedoch übergewichtige Tiere oder vorallem brachycephale Rassen, die trotz guter Atemtätigkeit die Sauerstoffsättigung nicht gut aufrechterhalten können. Da wir alle Narkosen personell und gleichzeitig maschinell überwachen, fällt das natürlich sofort auf.
Um den Sauerstoffmangel zu beheben und zu verhindern, haben wir bisher diese Patienten manuell beatmet.
Sei einiger Zeit verwenden wir ein einfaches Zusatzbauteil – ein sogenanntes PEEP -Ventil.
PEEP steht für Positive EndExpiratory Pressure – also ein positiver Lungendruck am Ende der Ausatmung.
Dieses kleine Ventil steckt man einfach an den Narkoseüberlauf und stellt zwischen 5 und 10 mmg mmHG ein.
Durch den permaneten Nachschub von Sauerstoff aus dem Narkosegerät baut sich ein PEEP Druck von maximal 10 mmHG im System und damit auch in der Lunge auf.
Die Tiere können damit gut sehr gut atmen, aber die Alveolen und Bronchien bleiben offen und kollabieren unter dem Gewicht nicht mehr.
So sehen wir deutlich verbesserte Sauerstoffsättigungen bei diesen Risikopatienten. Gleichzeitig verbessert sich auch die Aufnahme des Narkosegases und wir können mit niedrigeren Konzentrationen arbeiten.
Gleichzeitig reduziert sich der Lungenwiderstand und das Herz hat weniger Arbeit
Bei uns ist diese Narkose ab sofort im Pflichtprogramm für alle übergewichtigen Hunde und Riskikopatienten.
Auch Trachealkollapspatienten profitieren sicherlich davon.
Eigentlich hatten wir es nur für die Lungen CT-Patienten gedacht – aber es funktioniert super unter dem anästhesiologschen Gesichtspunkt.
Wer sich dafür interessiert findet hier ein Abstract:
Effects of positive end-expiratory pressure on gas exchange in dogs with normal and edematous lungs.
Abstract
The effects of positive end-expiratory pressure (PEEP) at 5, 10, 15, and 20 cm H2O on the distribution of ventilation-perfusion (VA/Q) ratios was determined in four normal dogs and in ten with oleic acid-induced acute hemorrhagic pulmonary edema. Tidal volume and frequency were held constant at all times with mechanical ventilation during intravenous pentobarbital and gallamine anesthesia. Normal dogs had little or no shunt, and no areas of low (less than 0.1) or high VA/Q (greater than 10.0) at zero end-expiratory pressure (intermittent positive-pressure breathing). In these animals increasing PEEP caused progressive depression of cardiac output, associated with an increase in ventilation to both high VA/Q and unperfused regions. PEEP greater than or equal to 10 cm H2O resulted in a reduction in Pao2 and an increase in PaCO2. In dogs with pulmonary edema, PEEP’s of 5 and 10 cm H2O resulted in dramatic reductions in shunt, virtual obliteration of low VA/Q regions, and market improvement in Pao2. However, at 15 and 20 cm H2O PEEP’s high VA/Q and dead space ventilation with CO2 retention again developed in all but the most severely affected (shunt greater than 40%) dogs.
- PMID:
- 332016