Symptome vieler Erkrankungen fallen meist erst auf, wenn das Tier bereits schwer erkrankt ist. Deshalb ist der regelmäßige Gesundheitscheck zur frühzeitigen Erkennung äußerst wichtig. Ein Beispiel ist die gutartige Vergrößerung der Prostata des älteren, unkastrierten Rüden. Sie tritt oft auf, denn mit zunehmendem Alter verändert sich das Verhältnis der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen zueinander. Es entsteht ein Ungleichgewicht, das zur Vergrößerung der Prostata führt.
Frühe Behandlung:
Die Prostata drückt beim Rüden auf den Enddarm. Es fällt schwerer, Kot abzusetzen. Der Hund hat wachsende Schmerzen. Oft tritt mit der Zeit blutiges Sekret aus der Harnröhre. Die Prostata-Vergrößerung kann auch Folgeerkrankungen den Weg ebnen: z.B. Zysten, schwere Entzündungen oder einen Dammbruch. Das alles kann dem Tier erspart werden, wenn der Tierarzt ein- bis zweimal jährlich eine Untersuchung vornimmt. Es gibt mehrere Untersuchungen, die auch kombiniert werden. In einer rektalen Untersuchung kann die Prostata über den Mastdarm abgetastet werden. Ein Röntgenbild zeigt Größe und Lage. Eine detaillierte Darstellung bietet der Ultraschall, da hier die Struktur der Prostata erkennbar wird und ihre Größe exakt vermessen werden kann.
Weitere Schritte:
Sollte eine deutliche Vergrößerung festgestellt werden, kann der Tierarzt helfen. Die Therapie hat vorwiegend das Ziel, den Testosteron-Einfluss auf die Prostata zu minimieren. Hier hilft die chirurgische Kastration, aber mittlerweile stehen auch Medikamente zur Verfügung, die gezielt die Testosteron-Wirkung auf die Prostata blockieren. Hier berät Sie Ihr Tierarzt, welche Schritte unternommen werden sollten.
Routinemäßige Untersuchung:
Wenn Ihr unkastrierter Rüde im Alter von 5-7 Jahren ist, ist eine routinemäßige Prostata-Untersuchung empfehlenswert. Dies kann im Zuge der Impfungen geschehen.
© by Presse Punkt, Anke Blum