Rüde Marvin kommt tagsüber nicht so recht in Schwung, findet sein Tierbesitzer. Zuweilen hustet Marvin. Sein Herrchen lässt ihn vorsorglich in der Tierarztpraxis durchchecken. Bereits das Abhören von Herz und Lunge mittels Stethoskop lässt den Tierarzt vermuten, dass eine Herzklappe nicht richtig schließt.
Besonders bei älteren Hunden ist die so genannte Mitralklappenendokardiose eine häufige Herzerkrankung. Die Mitral- und Trikuspidalklappe trennen die Vorhöfe der linken und rechten Herzseite von den jeweiligen Herzkammern. Sie ermöglichen den Einfluss des Blutes in die Herzkammern, verhindern einen Rückfluss des Blutes in die Vorhöfe.
Bei einer Herzklappenerkrankung oder einer sogenannten Herz-Insuffizienz schließen die Klappen nicht richtig, sodass Blut wieder in den Vorhof zurückströmen kann. Generell sind Herzklappen-Erkrankungen nicht selten bei Hunden. Und je früher die Herzschwäche erkannt wird, desto vielversprechender ist der Einsatz von Medikamenten.
Die Früherkennung kann bei Routineuntersuchungen stattfinden, z.B. im Rahmen des jährlichen Impftermins. Der/die Tierarzt/Tierärztin ist in der Lage, nicht stimmige Herzgeräusche herauszuhören.
Erste Anzeichen z.B. für eine Mitralklappenendokardiose kann der Tierbesitzer erkennen: u.a. an Fressunlust, Leistungsschwäche, Husten oder starkem Hecheln bei warmem Wetter oder leichter Anstrengung. Bei Herzpatienten ist „Herzhusten“ aufgrund eines Lungenödems verbreitet: Der Körper wird ungenügend mit Blut und Sauerstoff versorgt und reagiert mit einer Verengung der Blutgefäße. Das bedeutet: Der Blutdruck steigt und Flüssigkeit tritt aus den Gefäßen, vor allem in die Lunge, Leber und Bauchhöhle.
Bei möglicher Herzinsuffizienz kann der Tierarzt mittels Röntgen, Blutuntersuchung, EKG und Herz-Ultraschall den Verdacht verifizieren. Die Therapie sollte immer individuell sein, abhängig von den Befunden der Untersuchungen. Generell gilt: Je früher eine Herz- schwäche erkannt wird, desto besser kann der/die Tierarzt/Tierärztin helfen.
© by Presse Punkt, Anke Blum