Blick-Punkt: Verwirrung nach der Rückkehr

Das blanke Entsetzen stand in meinem Gesicht. Alleine und verlassen befand ich mich in einem großen leeren Raum. Ein Albtraum? Mitnichten. Aber der Reihe nach: Morgens bin ich noch ganz glücklich zu Frauchen aufs Bett gehüpft, habe meine warme Pfote auf ihre Wange gedrückt, um sie zu wecken. Wie üblich, lässt sie mich dann erst einmal in den Garten.

Als ich zurückkam, war alles wie gewohnt: ein gefüllter Napf, ein lächelndes Frauchen. Doch dann habe ich nochmals das Haus verlassen und die Rückkehr war grauenhaft: Als ich eintrat, waren keine Möbel mehr da, ein fremder Mann stand an einer Wand. Dort, wo sich einst mein Lieblingssessel befand, war nur noch kalter Fliesenboden. Verzweifelt stieß ich einen Schrei aus. Die Angst zeichnete meine Mimik. Und plötzlich war Frauchen da und nahm mich auf den Arm. „Elvis, ruhig Blut“, redete sie sanft auf mich ein. „Das Wohnzimmer wird gestrichen!“ Ihre Worte beruhigten mich nur mäßig, aber abends war alles wieder beim Alten. Meine Güte, warum müssen die Menschen sich einfach immer was Neues ausdenken, was wir Katzen nicht verstehen…

Euer Elvis

© by Presse Punkt, Anke Blum