Wie alle Reptilien gehören auch Echsen zu den wechselwarmen Tieren: Sie können also ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren, sondern sind von der Temperatur der Umgebung abhängig. Arten wie Bartagame oder der Leopardgecko halten darum eine Winterruhe. In ihrer natürlichen Umgebung graben sich die Tiere dafür ein oder suchen geschützte Höhlen auf, wo sie den Winter überdauern. Ein Verhalten, das auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Terrarientieren von großer Bedeutung ist.
Artgerechte Haltung von Terrarientieren bedeutet, die Gegebenheiten, die im ursprünglichen Lebensraum des Tieres herrschen, so gut wie möglich zu simulieren. Dazu gehört bei Echsen aus subtropischen Klimazonen eine mehrwöchige Ruhephase. Bevor dies geschieht, sollte das Tier einem auf Reptilien spezialisierten Tierarzt vorgestellt werden. Wichtig ist vor allem die Untersuchung des Kotes auf Parasiten. Eine jährliche Blutuntersuchung, z. B. auf Infektionskrankheiten, ist gerade bei älteren Tieren empfehlenswert. Bei weiblichen Tieren ist es ratsam abzuklären, ob sich noch nicht abgelegte Eier im Körper befinden. Außerdem muss vor der Winterruhe der Darm entleert sein. Dazu wird die Fütterung ein bis zwei Wochen vor Einleitung der Ruhephase eingestellt. Die häufig empfohlene Entleerung des Magens durch ein lauwarmes Bad bedeutet für die Echse großen Stress und sollte daher eher vermieden werden.
Im Gegensatz zu tropischen Echsenarten werden Bartagamen und Leopardgeckos „warm“, also bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius, überwintert. Die Temperatur für die Überwinterung von Bartagamen und Leopardgeckos darf 20 Grad nicht überschreiten, Die Beleuchtungsdauer wird langsam innerhalb von vier Wochen von 14 auf sechs bis acht Stunden reduziert. Die Tiere werden mit Beginn der schrittweisen Reduzierung von Licht und Temperatur nicht mehr gefüttert, denn aufgrund des reduzierten Stoffwechsels können sie das Futter nicht verdauen. Frisches Wasser muss allerdings auch während der Winterruhe zur Verfügung stehen! Über die gesamte Zeit der Winterruhe sollten Sie den Zustand der Echsen kontrollieren: Im Idealfall vergraben sich die Tiere im Sand. Wenn sie gelegentlich zum Vorschein kommen, sich im Terrarium bewegen oder von Zeit zu Zeit die Augen öffnen, ist das normal und kein Grund zur Besorgnis.
Wenn die Echsen nicht von selbst ihre Winterruhe beenden, sollte nach zwei bis drei Monaten die Beleuchtung und Beheizung innerhalb von zwei Wochen wieder hochgefahren und mit der Fütterung begonnen werden.
Textquelle: www.bundestieraerztekammer.de
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