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Es dämmert. Die Nacht kündigt sich an. Noch etwas schlaftrunken springe ich vom Regal. Die Jagdsaison ist eröffnet. Phase 1: Der Appetit steigert sich bereits im Treppenhaus. Es riecht verdächtig nach Hähnchen. Phase 2: Frauchen kurz begrüßen und einen „Ich-hätte-da-Appetit“-Blick aufgelegt. Das Buch von Frauchen scheint spannend zu sein. Sie bewegt sich keinen Millimeter.
Phase 3: Im Garten. Mäuse-Duft drängt sich mir auf, doch das hilft meinem Magen auch nicht weiter. Die kleine Beute fange ich zwar, aber esse sie nicht – nicht meine Geschmacksrichtung. Phase 4: In der Küche. Sie ist verlassen. Ich schnuppere feinste Düfte: ein Mix aus Hähnchen, Karotten und Reis. Mein Jagdinstinkt ist geweckt, die Nase arbeitet auf Hochtouren, um die Quelle zu lokalisieren. Ich bewege mich lautlos. Da ist die Beute: ein fein säuberlich mit Folie eingepackter Teller HähnchenGeschnetzeltes. Meine Augen blitzen kurz auf. Angriff. Die Folie ist kein Problem. Scharfe Krallen erledigen den Rest.
Phase 5 (finale Phase): Ahnungslos kommt Frauchen in die Küche. Doch zu spät. Höchst zufrieden und gesättigt liege ich auf der Couch. So liebe ich die Jagd!
Euer Elvis
© by Presse Punkt, Anke Blum