Die canine Leishmaniose ist eine schwerwiegende und leider oft tödlich verlaufende Krankheit des Hundes.
Sie gehörte bisher zu den sogenannten Reisekrankheiten oder Mittelmeerkrankheiten. Bis vor kurzem kam eine Infektion in Deutschland selbst nicht vor, nur Hunde, die sich im Mittelmeerraum aufhielten, konnten sich mit Leishmaniose infizieren. Derzeit geht man von ca. 100.000 Leishmaniose positiven Hunden in Deutschland aus. Dies sind Hunde, die aus den entsprechenden Ländern importiert wurden oder Hunde, die ohne ausreichenden Schutz ins Ausland mitgereist sind. Aber es gibt neuerdings auch ganz vereinzelte Fälle von Hunden, die nie im Ausland waren und trotzdem eine Infektion zeigen.
Der Überträger der Erkrankung ist die dämmerungs- und nachtaktive Schmetterlingsmücke bzw. Sandfliege. Durch den Stich der infizierten Mücke wird der Erreger Leishmania infantum auf den Hund übertragen. Die Mücke gibt es vor allem in den mediteranen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien. Jedoch kommt durch den Klimawandel die Mücke immer weiter in unsere heimischen Breitengrade. Der bisher nördlichste Fund der Mücke ist Gießen. Die Mücke ist inzwischen in Süddeutschland und in einigen kleineren Gebieten entlang des Rheins heimisch geworden. Erste Symptome der Leishmaniose treten nach etwa 3 bis 18 Monaten auf. Selten kann der Erreger jedoch auch jahrelang in einem Ruhestadium verharren. Das Krankheitsbild reicht von Veränderungen der Haut bis hin zu schweren Allgemeinerkrankungen, bei denen Lymphknoten, Milz, Leber und Knochenmark befallen werden.
Die Therapie eines erkrankten Hundes erfordert spezielle Medikamente, welche die Symptome der Erkrankung lindern, den Hund aber nicht heilen können. Es ist häufig eine lebenslange Therapie des Hundes erforderlich. Wird die Leishmaniose nicht behandelt, sterben 90% der infizierten Hunde innerhalb der ersten zwölf Monate häufig durch ein Nierenversagen.
Gegen Leishmaniose gibt es einen Impfstoff. Eine Schutzimpfung gegen die Leishmaniose gehört sicherlich nicht zur Standardimpfung für Hunde. Ein Hund, der häufig in Leishmaniose-Gebiete reist, könnte durch die Impfung schon jetzt entsprechend geschützt werden. Eine Prophylaxe mit einem repellenten Präparat (d.h. die Mücke wird abgeschreckt und verlässt den behandelten Hund), welches dem Hund aufgetragen wird, ist trotz Impfung zwingend erforderlich. Beugen Sie mit Spot-On-Präparaten oder Halsbändern vor.
© Tierarztpraxis Domurath – Krefeld