Kopfschütteln: Hinweis auf eine Entzündung

Viele Hundebesitzer kennen das: Frida schüttelt wie verrückt mit dem Kopf, kratzt sich die Seele aus dem Leib und stinkt aus dem Ohr wie eine alte Socke. Doch nicht ein Floh, der sich ins Ohr verirrt hat, ist hier üblicherweise der Übeltäter, sondern eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, die der Hunde-Dame arg zu schaffen macht. Denn besonders Rassen mit langen, hängenden Ohren wie Spaniel oder Pudel, deren dichtbehaarte, schwere Ohrmuscheln den Gehörgang „abdichten“, sind anfällig für die sogenannte Otitis externa.

Die Ursachen einer Ohrentzündung sind dabei vielfältig: Erkrankungen des äußeren Gehörgangs entstehen u.a. durch Pilze, Bakterien oder Parasiten wie Ohrmilben. Auch eine übermäßige Produktion von Ohrschmalz oder Fremdkörper wie Grannen, die ins Ohr gelangen, können zu einer Entzündung führen. Auch eine Allergie oder eine Schilddrüsenunterfunktion kann der Anlass sein für den entzündeten Gehörgang.

Betroffene Hunde schütteln auffällig mit dem Kopf, halten diesen schief oder reiben die Ohren über den Boden. Typisch ist auch der unangenehme Geruch aus dem Ohr. Spätestens jetzt sollte der Gang zum Tierarzt nicht mehr aufgeschoben werden, der dann fachgerecht den Gehörgang bis zum Trommelfell inspiziert, gegebenenfalls einen Abstrich macht und so die Ursache ermittelt.

Eine Tiefenreinigung des Ohres sollte unbedingt dem Fachmann überlassen werden, denn beispielsweise durch den Gebrauch von Wattestäbchen kann der Tierhalter hier viel falsch machen, im schlimmsten Fall sogar das Trommelfell zerstören. Ebenso sollten Hundehalter vorsichtig bei der Anwendung von Ohrreinigern aus dem Zoohandel oder beliebigen Hausmitteln sein. Ohne eindeutige Diagnose können sich durch die Anwendung solcher Mittel beim Tier die Beschwerden verschlimmern. Vorbeugend rät der Tierarzt, Hunden, denen die Haare tief ins Ohr hinein wachsen, diese regelmäßig zu entfernen oder entfernen zu lassen. Ist der Hund eine Wasserratte oder buddelt gerne, empfiehlt es sich, anschließend die Ohrmuschel – nicht den Gehörgang! – zu trocknen und mit einem um den Finger gewickelten dünnen Papiertuch auszuwischen, denn Wasser und Sand begünstigen die Vermehrung von Bakterien und Pilzen.

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© by Presse Punkt, Anke Blum