Können Hunde und Katzen an COVID-19 erkranken?

 

Diese Meldung lief z.B. auf n-tv.de (s. screenshot oben) über die News Ticker. Aber auch andere Medien haben diese Meldung verbreitet. Was ist dran und was muss man dabei bedenken, wenn solche Meldungen auftauchen?

Was heißt Infektion, was heißt Kontamination, was heißt Erkrankung? Was bedeutet das für Hunde- und Katzenbesitzer?

Meldungen wie diese machen aktuell die Runde und verbreiten Sorge unter den Tierbesitzern!
 
Das Wichtigste in Kürze vorab – Höchstwahrscheinlich handelt es sich hier eher um eine Kontamination, als um eine echte Infektion.
 
Wo liegt der Unterschied?
Die PCR ist ein sehr sensitives Verfahren und findet selbst kleinste Virusmengen. Während des Testverfahrens  wird vorhandene Virus-RNA vermehrt und somit nachweisbar macht.
 
Kontamination:
Wenn nun ein COVID-19 Erkrankter Mensch mit einer hohen Viruslast zusammen mit seiner Katze im gleichen Haushalt lebt, ist es natürlich sehr wahrscheinlich, dass man das Virus auch auf der Katze und deren Ausscheidungen nachweisen kann. Es handelt sich dabei dann um eine Kontamination = Verschmutzung mit dem Virus. Ebenso wird man das Virus an Küchengerätschaften und Türklinken nachweisen können. Der Mensch scheidet das Virus in hohem Maßeeaus und man kann es überall nachweisen.
 
Infektion:
Eine Infektion bedeutet, dass das Virus in der Katze vermehrt wird. Dafür muss es in den Körper der Katze eindringen und in den Zellen der Katze die eigene Vermehrung in Gang setzen können (Replikation). Die Katze würde dann das Virus wieder ausscheiden und könnte andere Tiere und auch den Menschen infizieren.
Aber genau dieser Nachweis ist nicht erfolgt.
Das könnte z.B über einen Virusnachweis im Blut oder inneren Organen der Katze erfolgen. Es wurde nur ein Virusnachweis aus dem Erbrochenen der Katze, das vom Boden aufgesammelt wurde, geführt.
 
 
Erkrankung:

EineErkrankung bedeutet, dass durch die Infektion und die Replikation des Virus mit dem Coronavirus auch ein Schaden an oder eine Beeinträchtigung der Gesundheit des Tieres entsteht.

 

Also kurz zusammengefasst:

Im Moment gibt es wegen solcher Meldungen keinen Grund zur Sorge.

 
Hier ein Zitat aus der Universitätsklinik in Ghent:
 
Unser Professor Virologie Prof Dr. Hans Nauwynck über die infizierte Katze:
“ Es geht um eine Katze, die mit einem stark infizierten Coronavirus-Patienten lebt. Die Katze hatte irgendwann Darmprobleme, mit dem Erbrechen. Der Eigentümer hat Material an die Tierarztefakultät in Lüttich gesammelt und weitergeleitet. Sie haben ein positives Signal mit einem PCR bekommen. Für mich ist das noch kein schlüssiger Beweis dafür, dass eine echte Infektion passiert ist. Es könnte definitiv eine Kontamination sein. Serologische Forschung muss das ausschließen.
Es ist bedauerlich festzustellen, dass diese Botschaft ohne serologische Bestätigung in die Welt gesandt wird.
Liebe Grüße,
Hans „

Bleiben Sie gesund!

Dr. Klaus Sommer