Meerschweinchen Paul läuft nicht so unbeschwert durchs Gehege wie seine Artgenossen. Als die Tierhalterin bemerkt, dass Paul blutigen Urin absetzt, geht es sofort in die Tierarztpraxis. Eine gute Entscheidung, denn bei einer Harnröhrenverstopfung und Rückstau von Urin kann das Meerschweinchen rasch an Nierenversagen sterben.
„Blasenstein“ lautet die Diagnose. Blasensteine sind hauptsächlich – wie zahlreiche Erkrankungen der Meeries – auf falsche Fütterung zurückzuführen. Da die putzigen Tiere ursprünglich aus einer kargen Gegend stammen (Südamerika), ist ihr Körper auf eine calciumarme Kost eingestellt.
Blasensteine vermeiden
Zu viel Calcium und weitere Mineralstoffe, zu wenig Flüssigkeit oder Vitamin-D-Zusätze im Trockenfutter sind einige der Faktoren, die Blasensteine verantworten. Aus diesem Grund haben auch Salz- und Minerallecksteine im Meerschweinchengehege nichts zu suchen. Grünrollis, Kohlrabiblätter, Kräuter, Brokkoli und Kraftfutter sollten nur in geringen Mengen, bei Meeries mit Blasensteinen gar nicht verfüttert werden.
Futter mit viel Flüssigkeit, z.B. Möhre, Gurke, Tomate ist zu empfehlen. Und: Dass immer frisches Trinkwasser zur Verfügung steht, sollte selbstverständlich sein. Hat Ihr Meerschweinchen erst einmal Blasensteine, sind diese schwer zu entfernen. Meist kann der Stein nur entfernt werden, indem das Tier in Narkose versetzt wird, um Bauchhöhle und Blase zu öffnen.
© by Presse Punkt, Anke Blum