Spaß im Wasser, aber trotzdem mit Vorsicht!

Bruno sitzt neuerdings seitlich. Der Schwanzansatz ist leicht geschwollen, das Fell ist an dieser Stelle borstig. Anfassen lassen mag er sich dort nicht. Offenbar hat er große Schmerzen. Beim Laufen hält er seine Rute in einer eigenartigen, waagerechten Position. Bei Bruno handelt es sich um den so genannten „Hammelschwanz“, der „Wasserrute“ oder das „Cold Tale Syndrom“. Ausschließlich ein Tierarzt kann diese Diagnose stellen, nachdem andere Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik ausgeschlossen wurden.

Besonders in den Sommermonaten werden vermehrt Hunde mit der Problematik der Hammelrute in Tierarztpraxen oder Kliniken vorgestellt. Manche Hunde verbergen erfolgreich die schmerzhafte Entzündung und zeigen nur einige unscheinbare Symptome. Tiere versuchen generell zu vermeiden, dass Schwachstellen erkannt werden. Eine gute Beobachtungsgabe des Tierhalters ist deshalb immer von Vorteil. Aber auch vorsorglich kann der Tierhalter handeln: Besonders bei jungen, alten oder untrainierten Hunden kann es zu einer Überbelastung im Wasser kommen – eine mögliche Ursache für die Wasserrute. Auch das Baden im sehr kalten Wasser sowie eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten, zum Beispiel auf langen Autofahrten, können Auslöser für ein Cold Tale Syndrom sein.

Die Erkrankung der Schwanzwirbelsäule basiert auf Störungen im Bereich der Schwanzwurzelmuskulatur, Stauchungen sowie einhergehende schmerzhafte Entzündungen, die der Tierarzt medikamentös behandeln kann. Zusätzlich kann eine Wärmebehandlung und Physiotherapie die Genesung unterstützen. Grundsätzlich kann es jeden Hund treffen, dennoch zeigen sich  Jagdhunde wie Labrador, Golden Retriever, Flatcoated Retriever oder Foxhound oft betroffen.

Unser Tipp:
Vor dem Wassertraining ist eine Bewegungseinheit zum Aufwärmen empfehlenswert, nach dem Training ist das Trockenrubbeln und eine wärmende Decke oder ein Mantel durchaus sinnvoll.

© by Presse Punkt, Anke Blum