„Da ist es wieder!“ Die neunjährige Lisa ist ganz aufgeregt, denn ihre geliebte Schäferhündin Judy hustet in einer Tour. Es klingt heiser und erinnert an einen Hustenanfall. Was kann das nur sein? „Infektiöse Tracheobronchitis oder auch Zwingerhusten genannt“, diagnostiziert die Tierärztin. „Aber Judy lebt doch gar nicht im Zwinger, sondern bei uns im Haus!?“ Der Name ist irreführend, dennoch kann jeder Hund betroffen sein. Die Bezeichnung rührt daher, dass die Ansteckungsgefahr im Zwinger, wo sich mehrere Hunde aufhalten, besonders groß ist.
Da die Übertragung durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Beschnuppern) erfolgt, ist der Zwingerhusten unter Hunden äußerst ansteckend. Für den Menschen besteht keine Gefahr. Gerade an Orten, wo viele Hunde zusammenkommen, z.B. in Hundeschulen, auf Ausstellungen oder in Tierpensionen, kann eine Ansteckung schnell erfolgen. Deshalb empfehlen Tierärzte je nach Lebenssituation des Hundes eine Impfung gegen Zwingerhusten.
Zu den Erregern gehören eine ganze Reihe von Viren und Bakterien (z.B. Parainfluenzavirus oder Bakterium bronchiseptica), die eine Infektion der Atemwege hervorrufen.
Umweltfaktoren wie Stress, zu niedrige oder zu hohe Temperaturen können dazu beitragen, dass der Hund erkrankt. Ein direktes Heilmittel gibt es nicht. Bei Schäferhündin Judy setzt die Tierärztin Antibiotika und Hustenmittel ein, um die Anfälle zu kontrollieren. Die Erkrankung ist dann nach einigen Wochen vergessen. Absolute Ruhe für den Hund unterstützt den Heilungsprozess. Besonders bei älteren, sehr jungen oder geschwächten Tieren kann der Zwingerhusten lebensgefährlich werden, z.B. wenn sich im Anschluss eine Lungenentzündung entwickelt.
Fragen Sie Ihre/n Tierärztin/Tierarzt, ob eine Impfung im Fall Ihres Tieres sinnvoll ist oder nicht. Als allgemeine Prophylaxe gilt: Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft, damit das Immunsystem gestärkt ist.
© by Presse Punkt, Anke Blum