Degus: Haltung und tierärztliche Tipps

Degus hüpfen flink, sind geschickte Klettermaxen und leben ursprünglich in den kargen Felsgebieten und Gebirgssteppen der chilenischen Anden. Zoologisch gesehen gehört der Degu nach neuerer Klassifizierung in die Stachelschweinverwandtschaft, genauer gesagt zu den sogenannten Trugratten. Mit den echten Ratten hat der Nager aber nicht viel gemein. Degus sind tagaktiv und gesellig. Das macht sie zu beliebten Heimtieren.

Um die Tiere artgerecht zu halten, muss man einiges beachten: „So ist für sie die Gemeinschaft lebenswichtig, ein einzeln gehaltenes Tier verkümmert rasch“, erklärt Dr. Thomas Steidl, Kleintierpraktiker und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kleintiere der Bundestierärztekammer. Bei intensiver Beschäftigung werden Degus schnell zahm, sie sind aber für Kinder eher ungeeignet.

Stets sollte man vermeiden, das Tier am Schwanz festzuhalten! Die Schwanzhaut reißt schnell ab, so dass das Schwanzende skalpiert zurückbleibt. Das nackte Schwanzstück trocknet ein und wird vom Degu später abgebissen oder fällt von selbst ab, doch anders als bei Eidechsen wächst ihm kein neuer. Hier einige Tipps zur artgerechten Haltung: Am besten ein Männchen mit mehreren Weibchen halten, die Männchen aber unbedingt kastrieren lassen! Und: Da Degus Nagetiere sind, ist ein großes Glasaquarium mit Drahtgitter oder eine Konstruktion aus Glas und Draht ideal.

Ins Gehege gehören Schlafhäuschen, kleine Heuraufen; Naturäste, dicke Wurzeln oder Steine, denn Degus klettern gern. Degus brauchen ihr tägliches Sandbad (Terrariensand). als Einstreu eignen sich Hobelspä- ne oder handelsübliche Kleintierstreu. Grundbestandteil des Futters ist Heu, zusätzlich können frische Gräser und Kräuter wie Löwenzahn und Wegerich oder Gemüse wie Karotten, Chicoree sowie ungespritzter Salat und frische Zweige (Obstbaum, Hasel, Birke, Weide) als Ergänzung gegeben werden. Degus lieben Trockenfrüchte, doch wegen des hohen Zuckergehalts sollte man damit sparsam umgehen.

Auf den Gesundheitszustand der Tiere sollte stets gut geachtet werden. Anzeichen für eine Erkrankung können sein: apathisches Verhalten, struppiges und schuppigesFell, häufiges Kratzen, weicher Kot, tränende, verklebte oder entzündete Augen, Linsentrübung, verkrustete Ohren, Sekret aus der Nase, auffällige Gewichtsab- oder -zunahme. In all diesen Fällen unbedingt und schnell einen Tierarzt konsultieren!

© by Presse Punkt, Anke Blum