Blick-Punkt: Heldentum im Garten

Morgens halb sieben in Deutschland. Erst einmal Frauchen wecken: Auf den Bauch gesprungen, pföteln, was das Zeug hält. Wenn die Dame dann immer noch nicht wach ist, mit der krallenlosen Pfote die Wange massieren. Das hilft meistens.

Wie jeden Morgen, öffnet mir Frauchen mit leichtem Murren die Terrassentür. Wie immer begebe ich mich dann auf meinen üblichen Kontrollgang in den Garten. Ein herrliches Wetter, denke ich noch so bei mir. Die Vögel zwitschern, alles duftet – perfekt. Doch plötzlich steht dieser Riese vor mir. Fauchend mit aufgeplustertem Fell: Oh, Gott, der Monsterkater von nebenan! In meinem Garten! Max muss über den Zaun geklettert sein. Noch ehe ich darüber nachdenken kann, bekomme ich mit der Monsterpranke eins auf die Nase, dass mir Hören und Sehen vergeht. So nicht, sage ich mir, schüttle mich und gehe zum Angriff über. Der Kerl ist stark – aber ich bin schnell: zack, zack habe ich ihn vertrimmt und in die Flucht getrieben. Aufgeweckt von dem Radau steht unsere Nachbarin am Fenster und wirft mir prompt als Lob Leckerchen vor die Pfoten. Max vertrimmt nämlich ihren Kater regelmäßig. Ich wusste es schon immer: Ich bin ein Held…

Euer Elvis

© by Presse Punkt, Anke Blum