Wie kommt es, dass manche Tiere und Menschen häufiger von Zecken befallen werden als andere?
Liegt es an der Zusammensetzung des Blutes oder an einem besonderen Geruch? Die Antwort lautet nein. Denn anders als bei Mücken, die nachgewiesenermaßen einen hohen Milchsäureanteil auf der Haut ihrer Opfer bevorzugen, suchen sich Zecken ihren Wirt nicht aktiv aus, sondern sitzen passiv in Flora und Fauna und werden dort von Mensch und Tier abgestreift. Die Wahrscheinlichkeit befallen zu werden steigt also, wenn man sich abseits von Wegen durch niedrige Vegetation wie Gebüsch, Unterholz oder Gras bewegt.
Hunde und Katzen sollten daher möglichst geschützt werden. Geeignet sind z.B. Tabletten, Zecken- und Flohschutzbänder oder Spot-ons, die in den Nacken des Tieres geträufelt werden. Spaziergänger können sich schützen, indem sie geschlossene Kleidung tragen wie feste Schuhe, lange Strümpfe und Hosen. Zecken haben dann weniger Chance, sich auf der Haut festzusetzen.
Meist werden die Plagegeister aus dem Gras und Gesträuch abgestreift, sie bohren sich aber nicht gleich fest, sondern suchen zunächst bis zu zwei Stunden lang nach einer geeigneten dünnhäutigen Körperstelle wie die Innenseite der Schenkel, Kopf, Ohren, Zwischenzehenbereich, Afterregion oder den Unterbauch. Noch nicht ausgewachsene Zecken, die Larven und Nymphen, sind besonders an Ohrrändern, Ohrmuscheln, Augenlidern und im Schnauzenbereich zu finden. Nach dem Spaziergang sollte der Hund darum immer besonders gründlich vor allem in diesen Bereichen auf Zecken untersucht werden.
Problematisch ist, dass mit dem Speichel der Zecke gefährliche Krankheitserreger abgegeben werden. Da einige dieser Erreger erst nach zwölf bis 24 Stunden übertragen werden, ist eine rasche Entfernung der Zecke wichtig. Neben der in einigen Gebieten Deutschlands relevanten Gehirnhautentzündung FSME können Zecken die auch für Menschen tückische Borreliose übertragen. Für Hunde relevante Krankheiten sind z.B. die durch den „Holzbock“ übertragene Borreliose und die Babesiose, die von der Auwaldzecke verbreitet wird. Da wirksame Mittel, die Zecken abhalten oder sogar töten, bei unsachgemäßer Anwendung für Katzen gefährlich sein können, sollten sie nur direkt beim Tierarzt erworben werden.
Wenn ein Teil der Zecke in der Haut steckenbleibt – meist der winzige schwarze Kopf – kann sich diese Stelle entzünden. In diesem Falle unbedingt den Tierarzt aufsuchen! Zecken abwehren und entfernen
Textquelle: www.bundestieraerztekammer.de sowie www.bayervital.de
© by Presse Punkt, Anke Blum